Hier meine persönlichen Erfahrungen mit der Ameisensäurebehandlung:
- Dosierung hängt vom Stockvolumen ab (1 oder 2 Zargen)
- immer gekühlte Säure verwenden, am besten für ein paar Stunden in den Gefrierschrank. Das ermöglicht den Bienen sich besser an die sich verändernde Luft im Stockinneren zu gewöhnen, da die Säure nicht so schnell verdampft. Wenn im Gefrierschrank, dann bitte den Mitbewohnern mitteilen und absichern.
- "Windel" einschieben! Um die abfallenden Milben zu zählen und damit die Säure auch gut wirkt.
- Die Windel sollte für die Bienen nicht erreichbar sein, da sie sonst das Gemüll wegräumen könnten
- immer! Handschuhe und Schutzbrille tragen. Wir arbeiten hier mit 60% oder 85% Säure. Man merkt es wenn man ungeschützt in Berührung kommt
- möglichst keine Dämpfe einatmen, das Zeug steigt schon ganz schön in die Nase
- vor dem Behandeln die Bienen mit Rauch nach unten blasen
- Verdunstungsmengen regelmäßig kontrollieren, ggf. Dochtpapier anpassen (Handschuhe, Pinzette) Mengen kann man der Anleitung entnehmen
- Jungvölker behandelt man ebenfalls etwas anders, je nach Befall
- (gegen Abend behandeln)
Weitere Verfahren zur Varroabehandlung bieten sich schon wärend des Frühlings und Frühsommers an, in dem man sogenannte Baurahmen mit männlicher Brut, die verdeckelt sein muss, aus dem Volk nimmt und ausschneidet. Es gibt die These, dass Drohnenbrut von der Milbe bevorzugt wird. Ich habe einmal eine schöne, vollständig ausgebaute Wabe auf Milben im Inneren der Brutzellen untersucht und leider (oder zum Glück) nur wenige Milben gefunden. Es könnte daran liegen, dass die Milben eben auch lieber ältere (schon einmal bebrütete) Waben bevorzugen. Aber da man den Bienen einen vollständig leeren Rahmen gibt, bauen sie diesen auch mit neuem Wachs aus. Vielleicht könnte man sich Gedanken dazu machen den ersten Schwung Drohnenbrut auslaufen zu lassen und erst beim zweiten zuzuschlagen. Vielleicht probieren wir das im nächsten Frühjahr mal aus.
Noch ein Wort zur Wabenhygiene: nach der Kurzzeitbehandlung gab ich den Völkern 1 und 2 ihre leeren Honigräume ohne Abgrenzung durch ein Absperrgitter wieder. In der Hoffnung, dass sie bis Anfang August auch diesen Raum bebrüten und somit der unterste Raum brutfrei wird. Das hätte zum Vorteil, dass man diesen schon relativ alten Wabenbestand einschmelzen könnte ohne viel Aufwand beim Entnehmen zu haben, da man ihn nur von unten rausnehmen muss. Nach 4 Wochen sollten auch bei mir die Bienen umgezogen sein. Hoffen wirs mal!
Eine Fausregel zum Bewerten von alten Waben: Wenn man die Hand hinter einer dunklen Wabe beim Blick gegen die Sonne nicht mehr sieht, sollte man die Waben baldmöglichst austauschen. Der Grund ist die Hygiene im Stock. Zu altes Wachs gibt Krankheitserregern leichter die Möglichkeit sich auszubreiten. Meistens ist der Krankheitserregerdruck entscheidend und nicht die blose Anwesendheit dieser, dass eine Krankheit ausbricht.
Danke fuer diese Informationen! Und wie genau behandelt man nun mit der Ameisensaeure? Das haben Sie nicht erklaert! Ich habe es noch nie gemacht, oder gesehen!
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